Er gehört ihnen, doch sie dürfen ihn nicht benützen – die Menschen den Weg
Im Sommer 2018 versuchten wir wieder einmal, unsere Stadteltern für den fast 1 km langen undurchdringlichen Sperrzaun nahe der Südostgrenze des Bezirks Jakomini zu interessieren: mit folgendem Schreiben:
Ein fast ein km langer Sperrzaun entlang der Südgrenze der TU Institute Inftffeldgasse und der Brucknerschulen
trennt die südlichen stadtteile vom Zentrum. Diese Art der Stadtgestaltung ist zweifellos originell,
wird aber dem Slogan „Graz, Stadt der kurzen Wege“ kaum gerecht. Die Verstädterung des Gebiets
südlich des Zauns schreitet rasch voran, immer mehr Menschen sind von dieser an Schilda
gemahnenden Stadtplanung betroffen.
Es gibt allerdings ein letztes noch nicht von der TU verschlossenes Loch im Zaun,
nämlich einen Weg in Fortsetzung des Straßenzugs Marburgerstraße/Friedrich-Kaulbach-Straße.
Doch den hat die TU durch ein teures Sperrwerk, das nur TU-Leute durchlässt, für die Normalmenschen gesperrt.
Es wäre schön, könnte die Stadt von der TU wenigstens die Öffnung dieses Wegs für die Allgemeinheit, also die Enfrenung der Sperre
erreichen.
Die TU fühlt sich berechtigt, den Bürgern in der Umgebung durch Veranstaltungen und vielstundenlangen Motorenlärm
(siehe die von der Bezirksvertretung im Frühjahr einberufene Bürgerversammlung) die Nachtruhe zu rauben.
Es wäre nur angemessen, gäbe sie dafür den Bürgern auch etwas zurück.
Die TU (oder die ihr verbundene BIG) hat einen vor knapp vier Jahrzehnten von einer bürgerinitiative erwirkten
und von der Stadt gut ausgestatteten Fuß- und Radweg (in Fortsetzung der Haeckelstraße) vor 16 Jahren
eigenwillig zerstört und damit Volksvermögen vernichtet.
Eine fast einen Klometer langer undurchdringlicher Zaun zugunsten der TU mitten in der Stadt stellt der
Universität als Unterrichts- und Forschungsanstalt für Städteplanung kein sonderlich gutes Zeugnis aus.
Wie immer juristisch die Eigentumsverhältnisse auch konstruiert sein mögen, das Gelände gehört
letzten Endes der österreichischen Bevölkerung, der TU ist es sachlich betrachtet nur geliehen.
Gemeinschaftsgut sollte wenn immer tunlich auch der Allgemeinheit dienen und nicht partikulärem
Revierdenken geopfert werden.
Das TU-Gelände Inffeldgasse ist nur nach Süden verschlossen, nach allen anderen Himmmelsrichtungen
offen und von Fußgehern, Radfahrern und auch Autos reich bevölkert.
Der Wegfall der Sperre würde praktisch keine zusätzlichen Kosten verursachen. Über Haftungsfragen
könnten sich Stadt und TU bei etwas gutem Willen doch wohl einigen.“
Wir hatten desen Brief am 4.Juli 2018 an Herrn Bürgermeister Siegfried Nagl und Fdie Verkehrsstadträtin Frau
Elke Kahr gesandt. Er blieb bisher ohne Antwort.
E.L.