Unlängst war ein Fußweg in der Innenstadt zumindest 60 Stunden long gesperrt. Nicht so, dass am Anfang ein Gitter war und am Ende. Nein, die Sperre war in der Mitte. Von Süd und Nord konnten die Leute fröhlich den Weg benutzen und standen dann plötzlich vor einem Stuck Bauzaun. Sie konnten miteinander reden und wenn ihnen danach warauch „Handterl“ halten und Bussi geben. Mehr war nicht drin. Es blieb ihnen nichts anderes übrig als 100 oder 150 m zurück zu hatschen. Es gibt schwerere Schickssalschläge. Eigentlich eine Lappalie und kaum der Rede wert, zwei oder drei Minuten Zeitverlust. Wirklich nur eine Lappalie? Für junge Leichtfüßige ja. Doch es gibt auch alte und behinderte Menschen, die sich nur mühsam fortbewegen können. Jeder Schritt fällt ihnen schwer oder tut weh. Wir meldeten darum den Fall dem Büro der Frau Vizebürgermeisterin Schwentner, nicht der zuständigen Magistratstelle. Weil die wissen wir nicht. Es könnte das Straßenamt sein. Doch das hat nach unseren Erfahrungen wichtigeresim Sinn als die Leichtigkeit des Fußverkehrs. Es war wiederholt gegenüber Anliegen von Fußgängern resistent, ja sogar volksanwaltschaftsresistent. Unserer Vizebürgermeisterin aber, das wissen wir, sind FußgängerInnen ein Herzensanliegen. Und wie der Herr so das Büro, bzw. wie die Frau. Das würde die Fehlermeldung derzuständigen Magistratsabteilung weiterleiten und die würde für Ordnung sorgen, meinten wir. Falsch gedacht, das Büro tat nichts. Kaltherzigkeit gegenüber schicksalsgeplagten armen Menschen? Nein, das glauben wir nicht. Wohl auch nicht Gleichgültigkeit. Nein, einfach nur Gedankenlosigkeit oder zu viele Gedanken an anderes. Wirsind überzeugt, es war nur ein Ausnahmefall. Ansonsten schlägt auch im Büro das Herz für Behinderte.
Nebenbei, ob Wegbenützer jung und flott oder alt und gebrechlich sind: 60 Stunden Wegsperre für nichts? Wie immer man diese Wirtschaft nennen will, sollte die letzthin Verantwortliche nicht gelegentlich einenBlick auf sie werfen?
Team zu Fuß in Graz, 19.01.2024