Ein neuer Gemeinderat ist in Graz gewählt. Was hat der alte für die
Fußgänger getan?
Die Fußgängerzone wurde weiter ausgestaltet, zusätzliche Bewegungszone
geschaffen. Der Busverkehr wurde verbessert, u.a. durch die Ost – West – Linie
66 vom St.Peter Schulzentrum zur Grottenhofstraße. Weiter investiert wurde auch
in Bushaltestellen. Mehr Platz für Wartende, Sitzbänke. Für die restlichen Banklosen
wird es allerdings noch dauern. Einmal, weil manche Gehsteige zu schmal sind
zum anderen, weil im Budget der Graz Linien nur fünf zusätzliche Bänke im Jahr
vorgesehen sind.
Ansonsten ist kaum Positives zu vermelden. Zu Weihnachten vorigen Jahres hatten
wir in einem Brief an das Christkind einige Wünsche festgehalten:
Liebes Christkind!
Nimm die tief verwurzelte Überzeugung „Was brauchen wir kurze Wege, die
Leute haben eh Autos“ aus den Köpfen mancher der Maßgeblichen. Ein kleines
Beispiel: Enthärte die Gemüter der Universitätsmachthaber (TU,
MTI), dass sie das Sperrwerk auf den Innfeldgründen gegen die
Marburgerstraße (ORF) entfernen.
Erleuchte unser Straßenamt, dass es Straßen wegen Bauvorhaben nebenan
nicht gleich für Wochen, Monate und Jahre sperrt sonden nur wenn
unvermeidlich während der Arbeit und nicht auch in der arbeitsfreien Zeit.
Lass nicht nur vierspurige Autostraßen bauen sondern auch ein paar
Gehsteige in verkehrsreicher gewordenen Straßen (z.B. am Ruckerlberg und in der
Waltendorfer Hauptstraße nächst der Plüddemanngasse).
Lass Lebensmittelmärkte nicht nur dort entstehen, wo eh schon einer ist sondern
lieber dort, wo Leute aus hunderten oder gar tausend Wohnungen lange Strecken
zur nächsten Lebensmittelquelle hatschen müssen, wenn sie kein Auto haben.
Grün in der Stadt ist schön. Doch lass bitte Grenzhecken nicht so weit in die
Gehsteige wachsen, dass für die Fußgänger kein Platz mehr bleibt.
Mach bitte Gehsteige an Bus-Haltestellen so breit, dass noch ein Bankerl Platz
hat.
Und, liebes Christkind, behüte bitte Kinder und Alte und all die anderen Leute,
die verkehrsreiche Straßen queren müssen, wo sich ein Schutzweg nicht
rentiert.“ Die Wünsche sind i.w. unerfüllt geblieben. Nur der fehlende Gehsteig
zu Beginn der Waltendorfer Hauptstraße ist seit ein paar Wochen endlich in
Arbeit. Das ist allerdings eine Sache der Landes Straßenverwaltung. Übrigens,
noch ein kleiner Erfolg: In den Sommerferien stehen der Allgemeinhand bei der
Sport-Mittelschule in der Brucknerstrasse ein paar Bankerln zur Verfügung.
Danke, Herr Stadtrat Hohensinner.
Und noch etwas. Unser Grazer Straßenamt ist mächtig. Es scheut nicht einmal die
Volksanwaltschaft. Es mag sein, ein Fuß – und Radweg muss aus
Sicherheitsgründen gesperrt werden, weil nebenan gebaut wird. Muss er das,
total und ohne Einschränkung und Unterbrechung? Wochenlang, monatelang,
jahrelang? Das Straßenamt sagt, ja das muss sein, auch wenn es etwa die
Volksanwaltschaft als Verwaltungsmissstand brandmarkt. Das haben bisher alle
Verkehrsreferenten geschluckt. Die Grüne Vizebürgermeisterin Rücker, der blaue
Vizebürgermeister Eustacchio und auch Frau Kahr. Doch ein Unterschied. Erstmals
Frau Kahr hat, als der Weg zum Kindergarten Brucknerstrasse im Jahr 2019 führ 9
Monate Geschpert wurde, darauf bestanden: ein Pfad für Fußgänger, 1,2m breit,
muss frei bleiben. Danke Frau Kahr.
Team zu Fuß in Graz