Eineinhalb Jahre ist die Plüddemanngasse“neu“ jetzt in Betrieb. Damals, Mitte 2016 nach dem fast 300.000 € teuren sehr umstrittenen Umbau versprach man, in einem Jahr werde evaluiert: Gibt es jetzt mehr Verkehrssicherheit, weniger Unfällsopfer, Verletzte? Etwas über 60 waren es in den letzten Jahren vor der Neutestaltung gewesen.
Dem Protokoll der Gemeinderatssitzung vom 21.9.2017 ist dazu zu entnehmen:
Frage von Gemeinderat Peter Stöckler (ÖVP):
„Ist es durch das weitgehende Linksabbiegeverbot in der Plüddemanngasse zu einer messbar reduzierten Unfallhäufigkeit gekommen bzw. wie schaut die Erhebung der Unfallzahlen gelistet in Personen und Sachschäden vor und nach dem Umbau konkret aus?“
VolltextAntwort von Stadträtin Elke Kahr (KPÖ):
„Die angesprochenen Maßnahmen wurden vom damaligen Stadtrat Eustacchio auf Anraten vom Kuratorium für Verkehrssicherheit getroffen. Im Jahr 2016 gab es drei Unfälle mit Fußgängern, in dem jetzigen Beobachtungszeitrum sind es null. Aktuell gibt es zwei Sachschäden, hier sind zwei Motorradfahrer auf der Busspur gefahren. Man muss also unterscheiden, wie diese Unfälle passiert sind. Die Evaluierung wird noch bis zum ersten Halbjahr 2018 vorgenommen. Bis dahin wollen wir noch abwarten, bevor wir dann die entsprechenden Ausschüsse mit den Ergebnissen konfrontieren. Erst dann werden auch weitere Maßnahmen zur Verbesserungen für Fußgänger und den motorisierten Individualverkehr diskutiert.“
Anm. Die Angaben über Unfälle 2016 sind wenig hilfreich, da nicht präzisiert, ob sie vor oder nach dem Umbau geschahen. Nach den beschädigten Fahrzeugen, die im Sttraßenbereich im Jahr danach zu sehen waren , hätten manche die Schadensfälle höher geschätzt.
Ein Hauptgrund für die Neugestaltung waren laut Aussagse der früheren Verkehrsreferntin Vizebürgermeisterin Rücker im Jahr 2012, dass die Schutzwege über zwei Fahrstreifen in gleicher Richtung führten. Rücker meinte sogar, käme es dort zu keiner Ampelregelung , müssten die Übergänge als zu gefährlich überhaupt aufgelassen werden. Laut Straßenamt gab es in den letzten fünf Jahren vor dem Umbau im Bereich der beiden Schutzwege Verkehrsunfälle mit Personenschaden wie folgt:
Schutzweg nächst dm/Libro: 4 Unfälle mit einem Fußgänger direkt auf dem Schutzweg,und 6 Auffahrunfälle
Schutzweg nächst spar: 1 Unfall mit einem Fußgänger direkt auf dem Schutzweg, und 5 Auffahrunfälle.
Auf welchen Fahrstreifen die Fußgängerunfälle passierten, ist in den Unfallsunterlagen nicht ausgewiesen. Auch diefür eine analyse wihtigen näheren Umstände (zB Dunkelheit sind – wenigstens uns- nicht bekannt. Es lässt sich daher nicht sagen, ob das Merkmal “ zwei Fahrstreifen in einer Richtung“ unfallskausal war oder ob die Umstände, die generell zu Unfällen auf Schutzwegen führen – mangelnde Aufmerksamkeitoder Rücksichtslosigkeit von Kraftfahrern oder Unvorsichtigkeit von Fußgängern – ursächlich waren.
Bei wenigstens 12 Millionen Fahrzeug- und 500.000 Fußgängerquerungen ein einziger Fußgängerunfall an der spar-Kreuzung! Das lässt wenigstens bzgl. dieses SchutzwegsZweifel an der Rücker’schen Aussage zu. Ein oder kein Unfall unter 20 Millionen Fahrzeugen; da wird sich wohl nie evaluieren lassen, ob die Trennung des zweiten Fahrstreifens durch eine Verkehrsainsel hier in der Praxis tatsächlich ein Plus an Verkehrssicherheit gebracht hat. Sicher ist nur, dass wer von der Brandstetter-Gasse nach links in die Plüddemanngasse will, jetzt einen weiten Umweg machen muss – längere Fanrten dienen auch nicht der Verkehrssicherheit; und dass der Fußweg von der Wohsiedlung in der Brandstetter-Gasse zum spar um 30 Meter länger ist – nicht der Rede wert für gesunde, vitale Leute, doch für alte gebrechliche oder gehbehinderte Menschen doch ein betrübliches Erschwernis. E.L.