Oder: Warum hat sie so lange nichts getan? Die Aufregung über die deklarierte drei Jahre lange Sperre des Straßenzugs Radetzkystraße-Neutorgasse-Tegetthoffbrücke-Belgiergasse-Vorbeckgasse (bis zur Annenstraße), war und ist groß. Auf unsere Anfrage im Mai teilte uns das Büro unserer Vizebürgermeisterin Judith Schwentner, in deren Ressort die Angelegenheit fällt mit, es handle sich um eine Linienbaustelle, da gehe es nicht anders, und verwies auf den Wikipedia-Artikel über Linienbaustellen. Allerdings hatte das Büro doch eine kleine Frohbotschaft: der Geh und Radweg in der Neutorgasse wäre schon Mitte 2024 fertig. Nun wurde nicht so heiß gegessen wie gekocht. Der Abschnitt westlich der Mur wird erst im kommenden Jahr gesperrt und – eine Sondermeldung vor ein paar Wochen: die Radetzkystraße werde schon Ende November diesen Jahres fertig und wieder befahrbar.
In einem Interview mit der Kleinen Zeitung hatte unsere Verkehrsreferentin Frau Schwentner erklärt die Trassenbestimmung sei Sache der Politik gewesen, die Ausführung, die Gestaltung der Bauarbeiten etc. wären Sache der Fachabteilung. Und das war offenbar der Fehler der Frau Vizebürgermeisterin sich vorerst um den zweiten Punkt nicht zu kümmern. Die Fachabteilungen haben ihr eigenes Wertungssystem. Man hat es an der zweieinhalbjährigen Sperre u.a. des Fuß und Radwegs Friedensgasse und der Zehn monatelangen Sperre des Radwegs Kaulbachgasse (Kindergarten Bruckner) gesehen. Fußgänger, Radfahrer, Autos nur im unumgänglichen Maß vom Verkehr auszuschließen ist nicht oberste Priorität des Straßenamtes. Andere Interessen scheinen wichtiger zu sein.
Wir haben keinen Einblick in die Interna des Magistrats. Aber es könnte sein das der Druck aus der Geschäftswelt auf unsere Vizebürgermeisterin so stark war, das sie sich doch entschlossen hat ihre Fachabteilungen zur Bürgerfreundlicherer Arbeit zu zwingen. Darum die Frage: warum erst so spät?
In der Radetzkystraße hat es zwar schon viele Arbeiten gegeben, aber die Straßenbahngleise war nicht verlegt und dennoch kann die Straße jetzt binnen zwei bis drei Monaten fertig gestellt werden.
In der Neutorgasse sind die Straßenbahnschienen zwischen Joanneumring und Landhausgasse mit Betonunterbau schon seit Ende Juli fertig gestellt. Auch die restliche Fahrbahn ist wenigstens im Abschnitt Joanneum und Kaiserfeldgasse auf der Westseite asphaltiert. Warum kann die Neutorgasse nicht auch bis Ende November fertig gestellt werden? Oder wenigstens deren westliche Seite bis zur Landhausgasse. Dann wäre wenigstens ein Einbahnverkehr möglich.
22.9.2023